Leopold Lindtbergs Inszenierung aus dem Jahre 1970 ragt unter den Jedermann-Aufführungen bei den Salzburger Festspielen hervor. Traditionell gehört das Mysterienspiel Jedermann zu den Salzburger Festspielen. Allerdings wäre das Stück fast selber als ¿Fossil¿ von seiner angestammten Bühne abgetreten. Zu bieder und zu starr wirkten zuletzt die Inszenierungen, so dass Forderungen laut wurden, das Stück endlich vom Spielplan der Festspiele abzusetzen. Dennoch hielt die Festspielleitung am Stück fest und beauftragte Leopold Lindtberg mit der Regie. Mit Erfolg! Das Ergebnis war ein frisches und zeitgemäßes Theaterereignis, dem es mit Ernst Schröder, Christiane Hörbiger und Heinz Reincke in den Hauptrollen gelang, neues Leben in das fast schon tot geglaubten Schauspiel zu hauchen.
Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem leibhaftigen Tod konfrontiert, der ihn vor Gott führen will. Weder sein treuer Knecht, noch seine Freunde, noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten; erst der Auftritt seiner Werke und des Glaubens bringen ihn dazu, sich zur Christenheit zu bekennen und als reuiger Bekehrter ins Grab zu steigen.
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