Inhalt: »Dies ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere. Eine Erfahrung, die exemplarisch für viele Menschenschicksale ist. Es ist allen Menschen gewidmet, die irgendwo im Nirgendwo leben.« Michel Friedman
»Die Angst ist mein Lebensgefährte«
Ein Kind, voller Furcht, kommt nach Deutschland - ins Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll es Wurzeln schlagen, ein Leben aufbauen.
Das Kind staatenloser Eltern tut, was es kann. Es will Kind sein. Es will träumen. Es will leben. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung - und eine traumatisierte Kleinfamilie, die es mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht.
Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt. Das berührende Kaleidoskop eines existenziellen Gefühls, das seziert werden muss, damit es die Seele nicht auffrisst.
Ein mutiges Buch
»Mit Fremd hat Michel Friedman ein überaus mutiges Buch geschrieben. Es ist so persönlich geworden, dass ich nur bewundern kann, wie tief er hier in seine eigene Geschichte - und die seiner Familie - blicken lässt. Und da gerade das Persönlichste in der Kunst oft von allgemeiner, gesellschaftlicher Bedeutung sein kann, bin ich mir sicher, dass viele Leser von Fremd sehr berührt sein werden.«
Brandanschläge auf Synagogen. Hetze an Schulen. Ein Mob, der das Existenzrecht Israels verneint: Judenhass, in Deutschland.
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel zeigt sich einmal mehr, wie wenig das Versprechen des »Nie wieder« gilt und wie sehr Antisemitismus von verschiedenen Seiten gesellschaftsfähig geworden ist.
Der renommierte Publizist Michel Friedman über das Versagen der Politik, die Ignoranz unserer Gesellschaft und darüber, wie wir verhindern können, dass die Gewalt gegen Juden weiter um sich greift. Denn es geht um alles: um unser aller Zukunft, um Freiheit und Demokratie.
Krieg, Klimakrise, Demokratieverdrossenheit: Die Zeit der Sicherheit ist vorbei, die Wohlfühlgesellschaft, die sich in den letzten 30 Jahren etabliert hat, ist Vergangenheit. Angst, Irrationalität und Abwehr bestimmen einen Teil unserer Debattenkultur. Viele Menschen haben nicht ausreichend gelernt, mit Furcht umzugehen und gesellschaftspolitische Krisen durch eine konstruktive Streitkultur zu bewältigen. Das muss nun nachgeholt werden. Wenn wir uns in diesem Jahrzehnt den Problemen nicht aktiv stellen, könnten Deutschland und Europa zur Bedeutungslosigkeit verkümmern.
Ein engagiertes politisches Plädoyer, das Mut macht
In seiner augenöffnenden Gesellschaftsanalyse wirbt Friedman für überlegtes und couragiertes Handeln. Ein Aufruf, die akuten und zukünftigen Krisen mit Ernsthaftigkeit anzunehmen und damit die Angst und Panik zu überwinden.
»Wir müssen uns unseren Realitäten stellen. Das haben wir seit Jahrzehnten nicht getan. Klimakatastrophe, Seuchengefahr, sozialpolitische und geostrategische Verwerfungen - all das ist uns lange bekannt, doch es war uns lästig. Lieber haben wir die Risse übersehen oder übertüncht. So lange, dass wir heute nicht mehr wissen, was man mit Rissen macht. Wir sind planlos. Nicht krisenfest. Unentschlossen. Das ist gefährlich.« Michel Friedman Schlagworte:Angst, Angstbewältigung, Armut, Deutschland, Flucht, Gesellschaft, Klima, Klimakrise, Krieg, Politik, Politikverdrossenheit, Rechtsextremismus Systematik: GCL Umfang: 220 Seiten Beteiligte:Friedman, Michel Standort: GCL Fri ISBN: 978-3-8270-1460-3
Die Coronakrise hat nicht nur virologische Fragen aufgeworfen, sondern auch soziale, politische und kulturelle, die zuvor allzu leicht übersehen wurden. Insofern kann man die Krise auch als eine Lerngeschichte lesen, die für die Zukunft der Demokratie und die Lösung ihrer Zukunftsprobleme von Rassismus bis Ungleichheit äußerst wichtig ist. Michel Friedman und Harald Welzer untersuchen die Frage, ob wir einen Epochenbruch erleben, und skizzieren, wie unsere Gesellschaft modernisiert werden kann. Wir leben in einer Zeitenwende. Die demokratischen Gesellschaften stehen unter Druck durch die machtvolle Rückkehr der Autokraten, durch die Wiederkehr der Rechtsextremen, Nationalisten, Rassisten und Antisemiten, die Wellen von Hass, Hetze und Terrorismus erzeugen. Dazu kommen soziale Ungleichheit, Klimawandel und Pandemie. Die Welt ist erheblich in Unordnung geraten und der Politik fehlt es an politischen Konzepten und Lösungen. Michel Friedman und Harald Welzer, die zu den streitbarsten und profiliertesten Intellektuellen des Landes zählen, suchen im intensiven Gespräch nicht nur nach den Ursachen der Erosionskrise, sondern auch nach Strategien für eine verantwortungsvolle, historisch aufgeklärte und proaktive Politik. Dabei greifen sie nicht nur auf ihr profundes historisches und gesellschaftspolitisches Wissen zurück, sondern schauen auch in ihre eigenen Biografien, um den Widersprüchen einer schwierigen Zeit nachzuspüren. Eine Lerngeschichte des Politischen in Echtzeit. Schlagworte:Corona-Pandemie, Coronakrise, Coronavirus, Demokratie, Krise, Menschenwürde, Rassismus, Rechtsextremismus, Ungleichheit, Zukunft Systematik: ESK 20, , GCL Umfang: 287 Seiten Beteiligte:Welzer, Harald, Friedman, Michel Standort: ESK 20 Wel ISBN: 978-3-462-00089-4
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