Ein wichtiger und hochaktueller Beitrag zur Debatte über den Zustand unserer Demokratie.
Corona-Kritiker mit Blumenketten, Künstlerinnen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalisten, die sich als Rebellen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Der libertäre Autoritäre hat Einzug gehalten in den politischen Diskurs. Er sehnt sich nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für individuelle Freiheiten. Etwa frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen - und frei von gesellschaftlicher Solidarität.
Der libertäre Autoritarismus, so Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend macht- und einflusslos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in Ressentiment und Demokratiefeindlichkeit.
Auf der Grundlage zahlreicher Fallstudien verleihen Amlinger und Nachtwey dieser Sozialfigur Kontur. Sie erläutern die sozialen Gründe, die zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die Kritische Theorie sich dachte. Die Spätmoderne bringt einen Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen: die Verleugnung einer geteilten Realität.
Nominierung Preis der Leipziger Buchmesse - Sachbuch Systematik: GCL Umfang: 478 Seiten Beteiligte:Amlinger, Carolin, Nachtwey, Oliver Standort: GCL Aml ISBN: 978-3-518-43071-2
Inhalt: In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Demokratie in einer beispiellosen Weise ausgehöhlt. Demokratie wurde durch die Illusion von Demokratie ersetzt, die freie öffentliche Debatte durch ein Meinungs- und Empörungsmanagement, das Leitideal des mündigen Bürgers durch das des politisch apathischen Konsumenten. Wahlen spielen mittlerweile für grundlegende politische Fragen praktisch keine Rolle mehr. Die wichtigen politischen Fragen werden von politisch-ökonomischen Gruppierungen entschieden, die weder demokratisch legitimiert noch demokratisch rechenschaftspflichtig sind. Die destruktiven ökologischen, sozialen und psychischen Folgen dieser Form der Elitenherrschaft bedrohen immer mehr unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen. Rainer Mausfeld deckt die Systematik dieser Indoktrination auf, zeigt dabei auch Ihre historischen Konstanten und macht uns sensibel für die vielfältigen psychologischen Beeinflussungsmethoden.
Inhalt: Aus dem Amerikanischen von Anne-Kristin Mittag
»Nennt uns nicht verrückt, wenn wir wütend sind.« Lisa Taddeo
Viel zu lange hat Joan die Grausamkeiten von Männern ertragen. Den einen liebt sie, aber er bleibt kalt. Und der, der sie liebt, gibt sich eines Tages vor ihren Augen die Kugel. Joan flieht aus New York und sucht nach der Frau, die ihr helfen kann, ihre Vergangenheit zu überwinden. Während Alice ihr zuhört, muss Joan einsehen, dass sie selbst sich vor den Männern ihres Lebens erniedrigt hat. Jetzt will sie mehr als nur Opfer sein. Selbst wenn sie dafür zur Täterin werden muss.
Provokant und verletzlich erzählt Lisa Taddeo von weiblichem Schmerz und weiblicher Wut, von Rache, Solidarität und Selbstermächtigung, mit der für Joan ein neues Leben beginnt.
Über den Autor Lisa Taddeo, geboren 1980, sorgte mit ihrem ersten Buch »Three Women« weltweit für Furore. Es stieg mit Erscheinen auf Platz 1 der Bestsellerlisten der »New York Times« und »Sunday Times« ein, und auch in Deutschland führte es die »SPIEGEL«-Bestsellerliste an. Lisa Taddeo schreibt zudem popkulturelle Features für »The New York Times«, »Esquire«, »New York«, »Elle« und »Observer« und arbeitet an mehreren Drehbüchern, darunter eine Serienadaption von »Three Women«. Für ihre Storys wurde sie bereits zweimal, 2017 und 2019, mit dem Pushcart Prize ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New England. Systematik: Roman Umfang: 412 Seiten Beteiligte:Taddeo, Lisa, Mittag, Anne-Kristin Standort: Tad ISBN: 978-3-492-07093-5
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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