Inhalt: Es beginnt mit unspektakulären Demonstrationen, unzufriedenen Menschen, die auf Spaziergängen ihre Meinung kundtun. Der Fotograf Lester begleitet diese Märsche, dokumentiert die Empörung und überrascht, irritiert, ja provoziert mit differenzierten Überlegungen - Gut und Böse, Richtig und Falsch gibt es nicht mehr. Dem jungen Ich-Erzähler kommen im Austausch mit ihm immer größere Zweifel an den eigenen Überzeugungen; sein Blick auf die Mitmenschen schärft sich, und was er sieht, beunruhigt nicht nur ihn. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Zunehmende Radikalisierung, immer offenere Gewaltbereitschaft und Einschränkungen durch den Staat erzeugen einen Strudel, der unweigerlich ins Verderben führt. Ausgerechnet die Zärtlichkeit der Polizistin Lexi und ihres Hasen Boca vermögen es, in all dem Chaos eine Insel der Geborgenheit zu schaffen ... In einem hautnah gegenwärtigen Roman stellt Lukas Meschik die drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie weit ist Protest legitim? An welchem Punkt kippt die berechtigte Grundskepsis des mündigen Bürgers in toxischen Zweifel? Welche Verantwortung tragen die Medien? Meschik präsentiert keine einfachen Lösungen - er legt den Finger in die Wunde.
Über den Autor: Lukas Meschik, geboren 1988 in Wien, debütierte 2009 mit dem Roman Jetzt die Sirenen. Es folgten der Erzählband Anleitung zum Fest (2010) und der Roman Luzidin oder Die Stille (2012); bei Limbus: Über Wasser (Roman, 2017), Die Räume des Valentin Kemp (Roman, 2018), Vaterbuch (2019), Planeten (Gedichte, 2020), zuletzt der Essay Einladung zur Anstrengung (2021). Im Frühling 2020 betrieb er für hundert Tage ein öffentliches Notizbuch (www.coronarrativ.com). Nach drei Alben als Sänger, Texter und Gitarrist der Band Filou ist Meschik jetzt Frontmann seines Musikprojekts Moll, das Debüt-Album Musik erschien 2020, Ende 2022 kommt Sesseltanz. Förderpreis der Stadt Wien 2012, Kitzbühler Stadtschreiber 2013. Mit einem Auszug aus Vaterbuch war Lukas Meschik 2019 zum Wettlesen um den Bachmannpreis eingeladen. Systematik: Roman Umfang: 251 Seiten Beteiligte:Meschik, Lukas Standort: Mes ISBN: 978-3-99039-231-7
Inhalt: Was Massenmedien berichten, weicht oft von den Ansichten und Eindrücken großer Teile der Bevölkerung ab - gerade, wenn es um brisante Geschehnisse geht. So entsteht häufig der Eindruck, die Massenmedien in Deutschland seien von der Regierung oder »dem Staat« manipuliert. Aber die heutige Selbstangleichung der Medien hat mit einer gelenkten Manipulation nichts zu tun. Die Massenmedien in Deutschland sind keine Vollzugsorgane staatlicher Meinungsmache. Sie sind die Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden. Und sie bilden die ganz eigenen Echokammern einer Szene ab, die stets darauf blickt, was der jeweils andere gerade sagt oder schreibt, ängstlich darauf bedacht, bloß davon nicht abzuweichen. Diese Angst ist der bestmögliche Dünger für den Zerfall der Gesellschaft. Denn Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen. In ihrem ersten gemeinsamen Buch analysieren die Bestseller-Autoren Richard David Precht und Harald Welzer die Mechanismen, die in diese Sackgasse führen: Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie ist es in Deutschland, dem Land einer lange vorbildlichen Qualitätspresse und eines im internationalen Vergleich ebenso vorbildlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunks dazu gekommen? Wie konnte und kann die Medienlandschaft durch die »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt? Systematik: AKH 9 Umfang: 287 Seiten Beteiligte:Precht, Richard David, Welzer, Harald Standort: AKH 9 Pre ISBN: 978-3-10-397507-9
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