Eigentlich sollte der junge Franzisk Cello üben fürs Konservatorium, doch lieber genießt er das Leben in Minsk. Auf dem Weg zu einem Rockkonzert verunfallt er schwer und fällt ins Koma. Alle, seine Eltern, seine Freundin, die Ärzte, geben ihn auf. Nur seine Großmutter ist überzeugt, dass er eines Tages wieder die Augen öffnen wird. Und nach einem Jahrzehnt geschieht das auch. Aber Zisk erwacht in einem Land, das in der Zeit eingefroren scheint.
Über den Autor Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein weißrussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satire-Show und Fernsehmoderator. "Der ehemalige Sohn" ist nach "Rote Kreuze" sein zweiter Roman, der auf Deutsch erscheint. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und lebt in St. Petersburg. Systematik: Roman Umfang: 318 Seiten Beteiligte:Filipenko, Sasha, Altenhofer, Ruth Standort: Fil ISBN: 978-3-257-07156-6
Ein virtuoser Roman über einen Jungen, der in Russland bei einem homosexuellen Paar aufwächst
Mikita wird nach dem Tod seiner Mutter von ihrem Bruder adoptiert, er ist fünf Jahre alt. Mit Slawa und dessen Partner Lew genießt er eine fröhliche Kindheit. Aber mit der Einschulung beginnt das Versteckspiel, das Lügen. Wenn Besuch kommt, müssen Fotos weggeräumt, in Aufsätzen müssen Dinge verschwiegen oder erfunden werden, und Mikita schlagen Vorurteile entgegen. Er verliert seinen Frohsinn, wird wütend, aggressiv, depressiv. Erst die Freundschaft mit einem Jungen aus dem Waisenhaus beruhigt ihn. Und dann merkt er, dass er sich zu Jungs hingezogen fühlt. Ausgerechnet! Er beschuldigt sich, zum Beweis für die Propaganda geworden zu sein, die behauptet, gleichgeschlechtliche Paare würden homosexuelle Kinder großziehen. All seine Versuche, sich in Mädchen zu verlieben, scheitern. Es wird noch dauern, bis Mikita Frieden mit sich selbst und seiner Sexualität findet. Die Lüge ist ein ausgesprochen unterhaltsames Debüt, schnörkellos und am Puls der Zeit.
Über den Autor: Mikita Franko wurde 1997 in Pawlodar, Kasachstan, in eine Familie geboren, die seit Generationen Ärzte hervorbringt. Im Alter von drei Jahren hat er lesen gelernt, mit vier schreiben. Seither liest und schreibt er. Franko hat das Medizinstudium schnell an den Nagel gehängt und versteht sich als Akyn, als einen kasachischen Volksdichter, der politische Themen verhandelt. Er sagt von sich selbst, er ertrage keine Langeweile, was ihn zwinge, sich dauernd etwas einfallen zu lassen. Er schreibt über alles, was er sieht. Zurzeit lebt Mikita Franko in Moskau. Systematik: Roman Umfang: 382 Seiten Beteiligte:Franko, Mikita, Rajer, Maria Standort: Fra ISBN: 978-3-455-01367-2
Aus dem Russischen übersetzt von Anneke Nitschke "Taiga Blues" zeigt das heutige Rußland fernab von Moskau und Sankt Petersburg als munteren Tummelplatz des Fatalismus und der ziellosen Energie. Es gibt wenige Autoren, die die russische Wirklichkeit mit einem so wachen Blick beobachten wie Alexander Ikonnikow. (Wladimir Kaminer)
ALEXANDER IKONNIKOW, geboren 1974 in der russischen Provinzstadt Urshum bei Kirow. Studium der Germanistik, Arbeit als Dorfschullehrer und Dolmetscher. Ikonnikow lebt in Kirow. Seine Geschichten, die unter dem Titel "Taiga Blues" 2002 in deutscher Übersetzung erschienen, wurden in Ikonnikows Heimat bisher nicht veröffentlicht. Systematik: CD Hörbuch Umfang: 2 CD ; 108 min Beteiligte:Ikonnikow, Alexander, Kremer, Hans, Nitschke, Annelore Standort: CDHör Iko ISBN: 978-3-932929-94-6
Tolstois Bart und Tschechows Schuhe Streifzüge durch die russische Literatur ; über Leben und Werk von Fjodor Dostojewski, Leo Tolstoi, Anton Tschechow, Michail Bulgakow, Wladimir Majakowski, Vladimir Nabokov und Daniil Charms Wunderraum, München (Originalverö)
Standort: PKL 1 Kam
Inhalt: Eine vergnügliche Entdeckungsreise durch die russische Literatur
Dieses humorvolle Buch macht neugierig auf Tolstoi & Co. Wladimir Kaminer beweist, wie lebendig, spannend und unterhaltsam ein Streifzug durch die Literatur sein kann. Sein Blick hinter die Kulissen zeigt berühmte Schriftsteller als faszinierende Menschen und verrät uns gleichzeitig viel über das Leben selbst. Verrückte Ideen, große Triumphe, Tragik, Liebesglück und die großen Ereignisse der Weltgeschichte - all das und noch vieles mehr findet sich in diesen Geschichten über sieben Autoren aus Wladimir Kaminers russischer Heimat: Fjodor Dostojewski, Leo Tolstoi, Anton Tschechow, Michail Bulgakow, Wladimir Majakowski, Vladimir Nabokov und Daniil Charms. Systematik: PKL 1, , PYB 1 Umfang: 272 Seiten Beteiligte:Kaminer, Wladimir Standort: PKL 1 Kam ISBN: 978-3-336-54813-2
Tolstois Bart und Tschechows Schuhe Streifzüge durch die russische Literatur ; über Leben und Werk von Fjodor Dostojewski, Leo Tolstoi, Anton Tschechow, Michail Bulgakow, Wladimir Majakowski, Vladimir Nabokov und Daniil Charms Random House Audio Books, München (2019)
Standort: CDHör Kam
Eine vergnügliche Entdeckungsreise durch die russische Literatur
Dieses humorvolle Buch macht neugierig auf Tolstoi & Co. Wladimir Kaminer beweist, wie lebendig, spannend und unterhaltsam ein Streifzug durch die Literatur sein kann. Sein Blick hinter die Kulissen zeigt berühmte Schriftsteller als faszinierende Menschen und verrät uns gleichzeitig viel über das Leben selbst. Verrückte Ideen, große Triumphe, Tragik, Liebesglück und die großen Ereignisse der Weltgeschichte - all das und noch vieles mehr findet sich in diesen Geschichten über sieben Autoren aus Wladimir Kaminers russischer Heimat: Fjodor Dostojewski, Leo Tolstoi, Anton Tschechow, Michail Bulgakow, Wladimir Majakowski, Vladimir Nabokov und Daniil Charms. Systematik: CD Hörbuch Umfang: 4 CD ; ca. 3 h 29 min. Beteiligte:Kaminer, Wladimir Standort: CDHör Kam ISBN: 978-3-8371-4944-9
Inhalt: In seinem neuen Roman stellt sich Michael Kumpfmüller eine ganz und gar »unmögliche« Frage: Was würde geschehen, wenn Jesus für ein paar Tage zurück auf die Erde käme, ins Hier und Jetzt der Stadt Berlin? Die Antwort: Es würde alles ganz anders, schön und erfreulich, wie es in Wirklichkeit kaum ist - und auch im Roman nicht von Dauer.
Wenn man göttlichen Beistand anruft, hat das normalerweise keine Folgen. Nicht so bei Mischa und Anastasia, Studenten der Slawistik, vernarrt in die russische Literatur und - wie sie feststellen werden - ineinander. Sie laden Jeschua ein, und Jeschua nimmt die Einladung an. Aber das ist nicht die einzige Überraschung: Jeschua zeigt sich irdischer als gedacht, vollbringt kein einziges Wunder und steckt doch alle Menschen, denen er begegnet, mit Liebe an. Und die grassiert bald in der ganzen Stadt, was in Kürze eine Bande von Teufeln auf den Plan ruft. Denn für sie sind Freundlich- und Glückseligkeit ein Alptraum.
»Mischa und der Meister« ist ein wunderbar leichtfüßiger, herrlich grotesker und komischer Roman über das Heilige und das Teuflische und die unstillbaren Sehnsüchte und Begierden der Menschen, die zu allen Zeiten dieselben sind.
Über den Autor: Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman »Hampels Fluchten« seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman »Durst« und 2008 »Nachricht an alle«, für den er vor dem Erscheinen mit dem Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2011 wurde der Roman »Die Herrlichkeit des Lebens« zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt. Mittlerweile ist er in 24 Sprachen übersetzt worden. Zuletzt erschienen seine Romane »Die Erziehung des Mannes« (2016), »Tage mit Ora« (2018) und »Ach, Virginia« (2020). Systematik: Roman Umfang: 364 Seiten Beteiligte:Kumpfmüller, Michael Standort: Kum ISBN: 978-3-462-05444-6
Inhalt: Aus dem amerikanischen Englisch von Silke Jellinghaus
Eine große Liebesgeschichte vor den Wirren der russischen Revolution
Nur einen Augenblick sehen sich Tonja und Walentin in die Augen, doch an diesem Herbsttag 1915 beginnt ihre unendliche Liebe. Der Bolschewik ist genauso gefangen in seinem Leben wie die wohlhabende Ehefrau eines Fabrikanten, die von ihrem Mann immer wieder eingesperrt wird. Sie kann sich heimlich zu Walentin flüchten, aber am Vorabend der Oktoberrevolution ist die schwangere Tonja in höchster Gefahr. Walentin, schon auf den Weg zu ihr, wird in den Unruhen aufgehalten. Jahrzehnte später reist eine junge Frau aus London nach Moskau, im Gepäck das alte russische Märchenbuch ihrer Mutter und viele Fragen zu ihrer Familiengeschichte. Sie ist auf der Suche nach einer Frau, die schön sein soll wie eine Puppe.
Über den Autor: Kristen Loesch ist in San Francisco aufgewachsen. Nach dem Studium der Geschichte und Slawistik in Cambridge hat sie sich mit Kurzgeschichten einen Namen gemacht. Ihre Stories sind u. a. in Mslexia, SmokeLong Quarterly, Barren Magazine erschienen. Kristen Loesch lebt in Kalifornien mit ihrem Mann und den drei Kindern. Systematik: Roman Umfang: 416 Seiten Beteiligte:Loesch, Kristen, Jellinghaus, Silke Standort: Loe ISBN: 978-3-86493-211-3
Inhalt: Wie soll man »herrlich« sein in einem Land, in dem Korruption und Unterdrückung herrschen, in dem nur überlebt, wer sich einem restriktiven Regime unterwirft? Wie soll man diese Erfahrung überwinden, wenn darüber nicht gesprochen wird, auch nicht nach der Emigration und nicht einmal mit der eigenen Tochter? »Was sehen sie, wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?«, fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren Freundin Lena denkt, die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine verließen, in Jena strandeten und dort noch einmal von vorne begannen. Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu fragen, sie will mit ihrer Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die vier Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen, dass sie alle eine Geschichte teilen.
In ihrem neuen Roman erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten, von der »Fleischwolf-Zeit« der Perestroika bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt, wie Systeme zerfallen und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Dabei folgt sie vier Lebenswegen und spürt der unauflöslichen Verstrickung der Generationen nach, über Zeiten und Räume hinweg. Bildstark, voller Empathie und mit großer Intensität.
Salzmann, Sasha Marianna: Biografische Angabe Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor:in, Essayist:in und Dramaturg:in. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020. Ihr Debütroman Außer sich wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt. Systematik: Roman Umfang: 380 Seiten Beteiligte:Salzmann, Sasha Marianna Standort: Sal ISBN: 978-3-518-43010-1
Inhalt: Der in den USA renommierte Literatur-Professor und Schriftsteller George Saunders fand mit seinem ersten Roman "Lincoln im Bardo" (ID-A 25/18) auch in Deutschland eine breite Resonanz. In diesem Buch führt Saunders am Beispiel von sieben Erzählungen der großen russischen Realisten des 19. Jahrhunderts (Anton Tschechow, Iwan Turgenjew, Leo Tolstoi und Nikolai Gogol) Schreib-Anfänger und Literatur-Liebhaber in die Geheimnisse der suggestiven Wirkung großer Literatur auf ihre Leser*innen ein. In einem geistreichen Plauderstil klopft Saunders die Erzählungen ab auf ihre künstlerische Gestaltung, ihre stilistischen Besonderheiten und ihre erzähltechnischen Tricks. Dabei werden der vollständige Text der Erzählung vorab vorgestellt und die Leser*innen geschickt mit einbezogen in die vielfältigen Fragestellungen an die Machart und Wirkung der Texte. Die deutsche Übersetzung trifft gut den lockeren Ton dieser literarischen Streifzüge. Im Anhang hilfreiche Übungen für angehende Autoren. Ein empfehlenswerter Ergänzungstitel für jeden breiter ausgebauten Bestand an Einführungen ins literarische Schreiben.
Der Autor lehrt an der Universität von Syracuse Kreatives Schreiben. Seinen Studierenden bringt er die Techniken für eigenes schriftstellerisches Arbeiten anhand von sieben klassischen Kurzgeschichten der russischen Meister Tschechow, Turgenjew, Tolstoi und Gogol bei, die er hier analysiert.
Die Geschichten sind in voller Länge abgedruckt: Anton Tschechow, Auf dem Wagen, Herzchen, Die Stachelbeeren; Iwan Turgenjew, Die Sänger; Leo Tolstoi, Herr und Knecht, Aljoscha der Topf; Nikolai Gogol, Die Nase. Systematik: PBK, , PYB 26 Umfang: 542 Seiten Beteiligte:Saunders, George, Heibert, Frank Standort: PBK Sau
Inhalt: Aus dem Russischen von Andreas Tretner und Dorothea Trottenberg
Neue Erzählungen von Russlands Meister der Groteske.
In »Die rote Pyramide« versammelt Vladimir Sorokin, einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Russlands, neun Erzählungen aus den letzten Jahren, die alle auf ganz unnachahmliche Weise das Leben im postkommunistischen Russland aufs Korn nehmen.
In den neun Erzählungen, die Vladimir Sorokin für diesen Band zusammengestellt hat, geht es immer um eine durch den Verfall der Sowjetunion deformierte Gesellschaft. Das zeigt sich beim Einzelnen, wie in der Titelgeschichte, in der der junge Jura eine Vision erfährt, die ihn bis zum Ende seines Lebens nicht mehr loslässt. Es zeigt sich aber auch im Politischen, wie in der Geschichte »Lila Schwäne«, in der die russischen Atomsprengköpfe plötzlich in Zuckerhüte verwandelt wurden und man sich nicht anders zu helfen weiß, als einen wundertätigen Religionsgelehrten um Hilfe zu bitten. Und es zeigt sich im Zusammenspiel der Menschen, ihrer gesellschaftlichen Interaktion, wie in der Geschichte »Der Fingernagel«, in der vier befreundete Ehepaare zu einem Abendessen zusammenkommen, das auf Grund von Toilettenpapiermangel vollkommen außer Kontrolle gerät.
Vladimir Sorokin gelingt in diesem Erzählungsband das Kunststück, aus scheinbar unabhängigen Einzelgeschichten ein Ganzes zu schaffen. Die Komposition ist strukturiert und ausbalanciert. Sorokin zeigt einmal mehr, wie meisterhaft er auch die kleine Form und verschiedenste stilistische Mittel beherrscht und eröffnet seinen Leser*innen einen Blick auf Russlands Gegenwart und Vergangenheit, die so vergangen eben doch nicht ist.
Vladimir Sorokin, 1955 geboren, gilt als der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Russlands. Er wurde bekannt mit Werken wie »Die Schlange«, »Marinas dreißigste Liebe«, »Der himmelblaue Speck«. Bei KiWi erschienen zuletzt die Romane »Der Schneesturm«, »Telluria« und die Literaturgroteske »Manaraga«. Sorokin ist einer der schärfsten Kritiker der politischen Eliten Russlands und sieht sich regelmäßig heftigen Anfeindungen regimetreuer Gruppen ausgesetzt. Systematik: Roman Umfang: 191 Seiten Beteiligte:Sorokin, Wladimir, Tretner, Andreas (Ãœbersetzung), Trottenberg, Dorothea Standort: Sor ISBN: 978-3-462-05370-8
Ein Buch macht Furore, ein neues Genre ist erfunden: der »Metaroman«. Liebesgeschichten und Reiseberichte, Reflexionen über Fotografie, Erinnerung und Trauma verschmilzt die Stimme der Autorin zu einer spannungsvollen essayistischen Erzählung. Im Zentrum steht eine weitverzweigte jüdische-russisch-europäische Familie von Ärzten, Architekten, Bibliothekaren, Buchhaltern und Ingenieuren, die in unzivilisierten, gewaltgeprägten Zeiten ein stilles, unspektakuläres Leben führen wollten.
Maria Stepanova durchmisst einen Gedächtnisraum, in dem die Linien des privaten Lebens haarscharf an den Abbruchkanten der Epochenlandschaft entlangführen. Sie sichtet Dinge aus »der Bibliothek einer anderen, untergegangenen visuellen Kultur«, hinterlassen von Menschen, die sich wenig Mühe gaben aufzufallen: »Bei allen anderen bestand die Familie aus Teilnehmern der Geschichte, bei mir nur aus ihren Untermietern«.
In einer leichten, dichtgewebten poetischen Sprache, die von sinnlicher und intellektueller Anschauung zehrt, fügt Maria Stepanova ihre Fundstücke zu einem Panorama der Epoche. Prädestiniert, Opfer von Verfolgung und Repressionen zu werden, haben alle ihre Verwandten es geschafft, die Schrecken des 20. Jahrhundert zu überleben. Wie war das möglich? Aus dieser Frage ist ein unvergleichliches Buch entstanden.
Stepanova, Maria: Biografische Angabe Maria Stepanova, geboren 1972 in Moskau, ist Lyrikerin, Essayistin und Journalistin und eine der markantesten Gestalten des gegenwärtigen literarischen Lebens in Russland. Chefredakteurin der Internetzeitschrift colta.ru. Systematik: Roman Umfang: 524 Seiten Beteiligte:Stepanova, Maria, Radetzkaja, Olga Standort: Step ISBN: 978-3-518-42829-0
Inhalt: Preisgekrönte Neuübersetzung des Meisterwerks
»Die erzählerische Macht dieses Werks ist ohnegleichen«, urteilte Thomas Mann. Für Virginia Woolf war Tolstoi schlicht »der größte aller Romanciers«. Wen wundert es, dass ein halbes Jahrhundert verging, ehe jemand den Mut fand, die Herausforderung einer Neuübersetzung anzunehmen. Barbara Conrad gebührt das Verdienst, den vielleicht berühmtesten Roman der Weltliteratur endlich dem Original angemessen vorgelegt zu haben.
Die zweibändige Ausgabe im Schmuckschuber enthält einen umfangreichen Anhang, der dem Leser nicht nur Tolstois Werk, sondern auch den berühmten russischen Schriftsteller selbst näherbringt. - »Hier hört man den Meister. Tolstoi ist nicht verständlich - sondern hypnotisierend. Die Neuübersetzung von "Krieg und Frieden" beweist das aufs Wunderbarste. Für die nächsten Jahrzehnte sind mit dieser Ausgabe hohe Maßstäbe gesetzt.« Olga Martynova, Die Zeit
- »Die neue Übersetzung von Barbara Conrad leuchtet in vielen frischen Einzelheiten. ... Barbara Conrads fabelhafter Kommentar zeigt uns am Detail, wie Tolstoi mit historischen Dokumenten und Recherchen vor Ort gearbeitet hat.« Andreas Isenschmid, Neue Zürcher Zeitung
Das Epos einer Welt des Friedens, die unaufhörlich bedroht ist vom Krieg: Tolstois Klassiker der Weltliteratur liegt nun nach einem halben Jahrhundert endlich in einer Neuübersetzung vor, die konsequent dem Original folgt. Tolstois größtes Werk beschreibt die Epoche der Napoleonischen Kriege und vor allem des Russlandfeldzugs in unvergleichlicher, monumentaler Weise. Er spannt ein weit verzweigtes Netz von Machtkämpfen, Familien- und Liebesgeschichten, in das die Weltgeschichte immer wieder gewaltsam eingreift. Nachwort und Anmerkungen der Neuübersetzung von Barbara Conrad beschreiben den geschichtlichen Hintergrund und machen die überwältigende Leistung des großen Schriftstellers deutlich.
Tolstoi, Lew: Biografische Angabe Lew Nikolajewitsch Tolstoi wurde am 9. September 1828 auf Gut Jasnaja Poljana geboren. Nach seinem Studium in Kazan verwaltete er das heimatliche Gut, heiratete und widmete sich ganz der schriftstellerischen Tätigkeit sowie praktisch-humanitärer Arbeit. In seinem letzten Lebensjahr verließ er seine Familie, um in asketischer Einsamkeit zu leben. Er starb am 20. November 1910 in Astapovo. Mit seinen beiden Hauptwerken "Krieg und Frieden" (1864-1869) und "Anna Karenina" (1873-1876) gilt er als einer der bedeutendsten russischen Autoren des 19. Jahrhundert
Conrad, Barbara: Biografische Angabe Barbara Conrad wurde 1937 in Heidelberg geboren. Nach einer Bibliothekarsausbildung studierte sie Slawistik, Anglistik und Germanistik und promovierte 1971. Danach arbeitete Barbara Conrad als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Slawistischen Institut der Universität Heidelberg und hatte Lehraufträge in Kassel. Seither ist sie freiberuflich als Übersetzerin und Herausgeberin tätig. 2011 erhielt sie für die Übertragung von Tolstois Krieg und Frieden den Preis der Leipziger Buchmesse.
Aus dem Russischen neu übersetzt und kommentiert von Barbara Conrad Systematik: Roman Umfang: 1102 S. Beteiligte:Tolstoi, Leo Standort: Tol ISBN: 978-3-423-59085-3
Inhalt: Preisgekrönte Neuübersetzung des Meisterwerks
»Die erzählerische Macht dieses Werks ist ohnegleichen«, urteilte Thomas Mann. Für Virginia Woolf war Tolstoi schlicht »der größte aller Romanciers«. Wen wundert es, dass ein halbes Jahrhundert verging, ehe jemand den Mut fand, die Herausforderung einer Neuübersetzung anzunehmen. Barbara Conrad gebührt das Verdienst, den vielleicht berühmtesten Roman der Weltliteratur endlich dem Original angemessen vorgelegt zu haben.
Die zweibändige Ausgabe im Schmuckschuber enthält einen umfangreichen Anhang, der dem Leser nicht nur Tolstois Werk, sondern auch den berühmten russischen Schriftsteller selbst näherbringt. - »Hier hört man den Meister. Tolstoi ist nicht verständlich - sondern hypnotisierend. Die Neuübersetzung von "Krieg und Frieden" beweist das aufs Wunderbarste. Für die nächsten Jahrzehnte sind mit dieser Ausgabe hohe Maßstäbe gesetzt.« Olga Martynova, Die Zeit
- »Die neue Übersetzung von Barbara Conrad leuchtet in vielen frischen Einzelheiten. ... Barbara Conrads fabelhafter Kommentar zeigt uns am Detail, wie Tolstoi mit historischen Dokumenten und Recherchen vor Ort gearbeitet hat.« Andreas Isenschmid, Neue Zürcher Zeitung
Das Epos einer Welt des Friedens, die unaufhörlich bedroht ist vom Krieg: Tolstois Klassiker der Weltliteratur liegt nun nach einem halben Jahrhundert endlich in einer Neuübersetzung vor, die konsequent dem Original folgt. Tolstois größtes Werk beschreibt die Epoche der Napoleonischen Kriege und vor allem des Russlandfeldzugs in unvergleichlicher, monumentaler Weise. Er spannt ein weit verzweigtes Netz von Machtkämpfen, Familien- und Liebesgeschichten, in das die Weltgeschichte immer wieder gewaltsam eingreift. Nachwort und Anmerkungen der Neuübersetzung von Barbara Conrad beschreiben den geschichtlichen Hintergrund und machen die überwältigende Leistung des großen Schriftstellers deutlich.
Tolstoi, Lew: Biografische Angabe Lew Nikolajewitsch Tolstoi wurde am 9. September 1828 auf Gut Jasnaja Poljana geboren. Nach seinem Studium in Kazan verwaltete er das heimatliche Gut, heiratete und widmete sich ganz der schriftstellerischen Tätigkeit sowie praktisch-humanitärer Arbeit. In seinem letzten Lebensjahr verließ er seine Familie, um in asketischer Einsamkeit zu leben. Er starb am 20. November 1910 in Astapovo. Mit seinen beiden Hauptwerken "Krieg und Frieden" (1864-1869) und "Anna Karenina" (1873-1876) gilt er als einer der bedeutendsten russischen Autoren des 19. Jahrhundert
Conrad, Barbara: Biografische Angabe Barbara Conrad wurde 1937 in Heidelberg geboren. Nach einer Bibliothekarsausbildung studierte sie Slawistik, Anglistik und Germanistik und promovierte 1971. Danach arbeitete Barbara Conrad als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Slawistischen Institut der Universität Heidelberg und hatte Lehraufträge in Kassel. Seither ist sie freiberuflich als Übersetzerin und Herausgeberin tätig. 2011 erhielt sie für die Übertragung von Tolstois Krieg und Frieden den Preis der Leipziger Buchmesse.
Aus dem Russischen neu übersetzt und kommentiert von Barbara Conrad Systematik: Roman Umfang: 1182 S. Beteiligte:Tolstoi, Leo Standort: Tol ISBN: 978-3-423-59085-3
Inhalt: Die Austern Der Tod des Beamten Ein bekannter Herr Wanjka (Wanka) Kaschtanka Im Alter Kummer Die Totenmesse Gussew In der Verbannung Die Dame mit dem Hündchen Jonytsch Herzchen Der Student Der schwarze Mönch Die Bauern Ein Fall aus der Praxis Die Stachelbeeren In der Schlucht Die Erzählung des Obergärtners
Tschechows Erzählkunst sucht in der Geschichte der russischen Literatur ihresgleichen: meisterhaft und wunderbar leicht, abwechselnd komisch und bitterernst, stets um die Veränderung der russischen Lebenswirklichkeit am Ende des 19. Jahrhunderts bemüht. Dieser Band versammelt zwanzig der schönsten Erzählungen des großen russischen Dichters, von frühen Werken wie 'Wanka', 'Die Austern', 'Der Tod des Beamten' bis zu den späteren wie der berühmten 'Dame mit dem Hündchen' und 'In der Schlucht'. Er spiegelt so die ganze Bandbreite seines einzigartigen literarischen Schaffens.
Aus dem Russ. übers. Systematik: Roman Umfang: 396 S. Beteiligte:Tschechow, Anton Standort: Tsc ISBN: 978-3-7306-0480-9
Inhalt: Tschechowa überlebte ihren berühmten (nur 3 Jahre älteren) Bruder um mehr als 50 Jahre. Das bot die Möglichkeit, diese Erinnerungen aus großer zeitlicher Distanz und abgeklärter Lebenserfahrung zu schreiben (Original: 1960). Es sind Zeugnisse einer innigen, verehrungsvollen geschwisterlichen Verbundenheit; Maria verstand sich selbst als "Freund" ihres Bruders: Sie hütete seinen Nachlass, editierte seine Briefe u.a. So entstand ein Lebensbild aus nahem Miterleben, voller aufschlussreicher biografischer wie werkbezüglicher Details. Tschechowa berichtet sympathisch-lebendig, sich klug konzentrierend, liefert treffliche Porträtskizzen von Kollegen und Freunden (Korolenko, Gorki, Bunin u.a.), interpretiert, korrigiert, zitiert viel aus Briefen. Und bietet letztendlich eine sehr ansprechende Familiengeschichte der eng verbundenen, vielfältig begabten Tschechows (Maria hatte insgesamt 5 Brüder), die auch Biografien- wie Belletristik-Leser unmittelbar müsste interessierten können. Mit einem Bildteil und Personenregister.
Aus dem Russ. übers. Systematik: PYB 26 Umfang: 286 S. : zahlr. Ill. Beteiligte:Tschechowa, Maria Standort: PYB 26 Tsc
Inhalt: Persönliche Aufzeichnungen und politische Essays von Ljudmila Ulitzkaja, der "wohl bekanntesten und streitbarsten russischen Schriftstellerin dieser Tage". Sabine Berking, F.A.Z.
Private Aufzeichnungen, biografische Erinnerungen, politische Reflexionen: Ljudmila Ulitzkaja setzt ihre autobiografische Prosa nach "Die Kehrseite des Himmels" in die Gegenwart fort. Persönliche Notizen über ihre Familie, über Herkunft und Glauben, über den eigenen Körper und seine Narben stehen neben den drängenden Fragen zur politischen und ökologischen Situation. Im Frühjahr 2022, kurz nach Putins Überfall auf die Ukraine, zog Ulitzkaja aus Moskau nach Berlin. Das Verbot von "Memorial" beschäftigt sie ebenso wie das Verhältnis von Individuum und Staat im Totalitarismus. Ein offenes, ehrliches und kompromissloses Plädoyer für eine bessere Erinnerungskultur, das die Autorin selbst mit Leben füllt. Systematik: PYB 26 Umfang: 191 Seiten Beteiligte:Ulitzkaja, Ljudmila, Links, Christina, Braungardt, Ganna-Maria Standort: PYB 26 Uli ISBN: 978-3-446-27630-7
Inhalt: Aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt
"Ein sarkastisch makabres Loblied auf den sowjetischen Geheimdienst, der die Ausbreitung der Pest verhindert - und dabei offenbart, wie allumfassend er bereits die Gesellschaft vergiftet hat." Ingo Schulze
Moskau 1939. Rudolf Iwanowitsch Mayer berichtet über den Stand der Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Pest. Niemand ahnt, dass der Forscher selbst infiziert ist. Aber am Abend wird er ins Krankenhaus gebracht. Diagnose: Lungenpest. Das Krankenhaus wird unter Quarantäne gestellt, wer mit ihm Kontakt hatte, zu Hause abgeholt. In der Zeit des Großen Terrors fürchtet jeder, in Stalins Folterkeller zu kommen. Oberst Pawljuk erschießt sich, als der schwarze Wagen vor seiner Tür hält, eine Frau verrät ihren Mann an den Geheimdienst ... Was geschieht, wenn eine Epidemie auf eine paralysierte Gesellschaft trifft? Scharfsichtig und mit großer Empathie beobachtet Ljudmila Ulitzkaja die Reaktionen der Menschen.
Ulitzkaja, Ljudmila: Biografische Angabe Ljudmila Ulitzkaja, 1943 geboren, wuchs in Moskau auf und ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Russlands. Sie schreibt Drehbücher, Hörspiele, Theaterstücke und erzählende Prosa. Bei Hanser erschienen Die Lügen der Frauen (Erzählungen, 2003), das Kinderbuch Ein glücklicher Zufall (2005), Ergebenst, euer Schurik (Roman, 2005), Maschas Glück (Erzählungen, 2007), Daniel Stein (Roman, 2009), Das grüne Zelt (Roman, 2012), Die Kehrseite des Himmels (2015), Jakobsleiter (Roman, 2017) und Eine Seuche in der Stadt (Szenario, 2021). 2008 erhielt Ljudmila Ulitzkaja den Alexandr-Men-Preis für die interkulturelle Vermittlung zwischen Russland und Deutschland, 2014 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur sowie 2020 den Siegfried Lenz Preis. Systematik: Roman Umfang: 111 Seiten Beteiligte:Ulitzkaja, Ljudmila, Braungardt, Ganna-Maria Standort: Uli ISBN: 978-3-446-26966-8
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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