Inhalt: Ende der 50er-Jahre in Kuala Lumpur niedergeschrieben, ergänzen diese aus dem Nachlass des bedeutenden Architekturhistorikers (1904-1996) herausgegebenen Erinnerungen die gleichsam offizielle Autobiografie, die 1990 bzw. in einer erweiterten Fassung 1993 erschienen ist. In einer klaren, leichtfüßigen Diktion skizziert Posener seine Kindheit in einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus in Berlin-Lichterfelde, seine Schul- und Studienjahre in Berlin und die schwierigen Anfänge als Architekt und Architekturkritiker. Intimer und weniger altersmilde als ihr späteres Pendant, sind Poseners Aufzeichnungen, die 1933 abrupt abbrechen, von einem Bemühen um Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit geprägt, die weder ihn selbst noch Familie, Schule und Universität schonen. Das plastische Bild großbürgerlich-jüdischer Lebensverhältnisse wird im Anhang ergänzt von einem Bericht über eine 1948 unternommene Reise durch Deutschland, mit dem Posener an Aufzeichnungen von 1945/46 anknüpfte. Personenregister.
Malik National Geographic Solange ich atme : Ein Lebensbericht Dramatische Flucht über die Ostsee ans "Ende der Welt" Schlüter, München ; Zürich (2013)
Standort: BB Roh
Inhalt: Der Zeitungskorrespondent Karl Stankiewitz erlebte hautnah, wie protestierende Studenten Veränderungen in Politik und Kultur, in Schulen und Universitäten, in den Medien und der Kirche erzwangen. Beeindruckt und geprägt von den Vorgängen und Erlebnissen jener Tage hat Karl Stankiewitz seine in diesem Schicksalsjahr entstandenen Recherchen für das vorliegende Buch zusammengetragen. Dem Leser bietet sich die einmalige Möglichkeit, die damaligen Ereignisse aus erster Hand und unverfälscht nachzuvollziehen. Beinahe täglich marschierten unzufriedene Studenten durch die Straßen, demonstrierend und Unruhe stiftend, besetzten den Hauptbahnhof, stürmten das Springer-Gebäude und gingen mit dem ¿Establishment¿ auf Konfrontationskurs. Aber es brodelte nicht nur an den Universitäten. Auch in den Parteien, im Theater, bei den Medien, in Kirche und Schulen ging es drunter und drüber. ¿Macht kaputt, was euch kaputt macht¿, schallte es durch die Straßen des Münchner Universitätsviertels, Transparente wurden geschwenkt, als plötzlich der erste Stein flog ... Zusammen mit vielen Bilddokumenten, die der Autor aus zahlreichen Archiven zutage förderte, entstand ein breites Panoptikum jener Zeit, die bis in die unsere nachwirkt. Schlagworte:1968, München, Neunzehnhundertachtundsechzig, Studentenbewegung, Zeitgeschichte Systematik: DEK, , EMP 221 Umfang: 224 Seiten : Illustrationen Beteiligte:Stankiewitz, Karl Standort: DEK Stan ISBN: 978-3-86222-277-3
Spiegel-TV-Autor Michael Kloft rekonstruiert den ersten Sommer im Frieden mit einzigartigen Farbaufnahmen, die amerikanische und sowjetische Kamerateams in Berlin und Potsdam gedreht haben. Zeitzeugen wie Egon Bahr, Wolfgang Leonhard und Markus Wolf erzählen von den katastrophalen Lebensbedingungen der Deutschen und dem politischen Neuanfangauf den Trümmern des Dritten Reiches.
»Selten treffen langjährige Kenntnis vor Ort und Vertrautheit mit der Geschichte des Schauplatzes so sehr aufeinander wie in Sabine Adlers Ukraine-Buch. Besonders für das deutsche Publikum eine längst fällige Lektüre!« Karl Schlögel
Der Krieg in der Ukraine stellt das politische und wirtschaftliche Handeln Deutschlands auf den Prüfstand. Jahrzehntelang wurde über den zweitgrößten Staat Europas hinweggeschaut und Russland hofiert. Mit fatalen Folgen. Deutschland hat versagt, konstatiert die Osteuropa-Expertin Sabine Adler. Ihre Analyse nimmt nicht nur die Ukraine und den aktuellen Krieg in den Blick, sondern vor allem Deutschlands Rolle - wirtschaftlich, politisch, medial - in Bezug auf das von Russland überfallene Land. Als langjährige und hellsichtige Beobachterin zieht sie eine kritische Bilanz: politische Versäumnisse, Lobbyismus, Doppelmoral und ein verlogener Pazifismus waren über weite Strecken bestimmend. Zeit, daraus zu lernen und einen radikalen Kurswechsel einzuleiten! Schlagworte:Deutschland, Deutschlandpolitik, Krieg, Lobbyismus, Russland, Ukraine Systematik: ELP 31, , EMP 2212 Umfang: 247 Seiten Beteiligte:Adler, Sabine Standort: ELP 31 Adl ISBN: 978-3-96289-180-0
Inhalt: Abbildungsnachweis ab Seite 206. - Endnoten ab Seite 207
Kein anderes Datum hat die deutsche Geschichte häufiger erschüttert als der neunte November. Es war an einem neunten November, als 1918 die Novemberrevolution in der Ausrufung der Weimarer Republik ihren Höhepunkt erreichte. Es war an einem neunten November, als 1923 der bis dahin unbekannte Adolf Hitler in München einen Putschversuch gegen ebendiese Republik anzettelte. Es war an einem neunten November, als 1938 die Novemberpogrome der Nationalsozialisten in der "Reichskristallnacht" mündeten. Es war an einem neunten November, als 1939 der schwäbische Handwerker Georg Elser ein Attentat auf Adolf Hitler und seine Vertreter ausführte. Und es war an einem neunten November, als 1989 die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland fiel. Wolfgang Brenner geht der Frage nach, was diese fünf unterschiedlichen Ereignisse miteinander verbindet, er erzählt Geschichten vom neunten November, und er blickt auf jene knapp fünf Jahrzehnte ohne einen geschichtsträchtigen neunten November, in denen das "deutsche Datum" dennoch eine untergründige Wirkung entfaltet.
Wolfgang Brenners Buch zeigt: Der neunte November verleiht der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert eine ganz besondere Struktur. Denn betrachtet man diese Tage intensiver, gewinnt man nicht nur einen neuen Blick auf die Vergangenheit, sondern auch ein besseres Verständnis unserer Gegenwart. Der neunte November ist ein Tag der Wendepunkte. Und gerade den Fall der Mauer und damit das Ende der DDR betrachtet Wolfgang Brenner als epochale Wende, die ohne die vorangegangenen neunten November nicht zu verstehen ist. "1989 ereignete sich der vorerst letzte neunte November, eine Art Schlussakkord, der dieses schreckliche 20. Jahrhundert besiegelte. Damit wird das neuralgische deutsche Datum zu einem Schlüssel für die jüngere Geschichte Deutschlands, Europas und der Welt." Wolfgang Brenner kann zeigen, dass selbst die aktuelle Diskussion um den Brexit in einem Zusammenhang mit dem neunten November steht.
Somit stellt sich die Frage: Gibt es ein deutsches Muster? Gibt es Verbindungen zwischen den Ereignissen des neunten November? Jenseits von kruden Verschwörungstheorien: Wolfgang Brenners Recherchen machen deutlich, dass es "einen objektiven Zusammenhang der Neunter-November-Ereignisse gibt: Sie gehorchen alle einer historischen Logik. Diese Logik ist recht simpel, nämlich kausal. Der neunte November reagiert auf den neunten November. Es existiert also eine untergründige Verbindung zwischen all diesen Daten."
Inhalt: Heimat, Leitkultur, Nation: Thea Dorn will diese kontroversen Themen nicht den Rechten überlassen
Seit Jahren streiten wir, und der Ton wird rauer: Befördert die Rede von Heimat und Verwurzelung oder gar Patriotismus ein rückwärtsgewandtes, engstirniges Denken, das über kurz oder lang zu neuem Chauvinismus, Rassismus und Nationalismus führen wird? Oder ist das Beharren auf unseren kulturellen, historisch gewachsenenen Besonderheiten in Zeiten von Migration, Globalisierung und Technokratisierung nicht vielmehr Grundbedingung dafür, jene weltoffene Liberalität und Zivilität zu wahren, zu der das heutige Deutschland ja inzwischen längst gefunden hat? Anknüpfend an Themen, die sie bereits in ihrem Bestseller "Die deutsche Seele" (zusammen mit Richard Wagner) erkundet hat, wendet Thea Dorn sich nun den aktuellen Schicksalsfragen unserer Gesellschaft zu - differenziert, unaufgeregt und dennoch leidenschaftlich. Schlagworte:Deutschland, Heimat, Kultur, Leitkultur, Nation, Patriotismus Systematik: EMP Umfang: 334 Seiten Beteiligte:Dorn, Thea Standort: EMP Dor ISBN: 978-3-8135-0810-9
Inhalt: Das 19. Jahrhundert begann mit der Französischen Revolution und endete mit dem Ersten Weltkrieg. In dieser Zeit erlebte Deutschland den Zusammenbruch der ständischen Welt, die bürgerliche Revolution von 1848/49 mit ihren sozialrevolutionären Unterströmungen sowie eine industrielle Revolution, die gewaltige Zentrifugalkräfte entfaltete und in der Entstehung einer Klassengesellschaft mündete, deren Theorie Marx und Engels begründeten. Als der bürgerliche Traum von einer deutschen Nation nach der Abfuhr durch Friedrich Wilhelm IV. ausgeträumt schien, brach unter Otto von Bismarck und Wilhelm I. gar ein deutsch-imperiales Zeitalter an, das den Durchbruch der Moderne brachte, aber auch ihre Krise und schließlich ihre erste Katastrophe. Schlagworte:19. Jahrhundert, Deutschland, Erster Weltkrieg <1914-1918>, Französische Revolution, Industrielle Revolution, Klassengesellschaft, Märzrevolution, Nationalstaat, Neunzehntes Jahrhundert, Reformation, Revolution, Revolution von 1848 Systematik: EMP 1 Umfang: 128 Seiten Beteiligte:Hein, Dieter Standort: EMP 1 Hei ISBN: 978-3-406-67507-2
Als sich Wilhelm I. - von Bismarck dazu gedrängt - 1871 zum Kaiser krönen ließ, war "sein" Berlin noch »die einzige europäische Großstadt, in welcher wir tagtäglich an den Ufern stinkender Rinnsteine wandeln« - Kanalisation gab es nicht. Als 1890 Bismarck ging, waren 144 Kilometer an Kanälen gebaut und 584 Kilometer an Rohrleitungen verlegt. Was das für die Nasen der Bewohner und die Bewegungsfreiheit des Verkehrs bedeutete, kann man in Bruno Preisendörfers Buch nachlesen.
Ähnlich ging es überall. In unglaublicher Geschwindigkeit wurden Tausende Kilometer Eisenbahnlinien, Strom- und Telegraphenleitungen verlegt, Fabriken gebaut, die Bevölkerung vervielfachte sich. Das Gefälle zwischen Reich und Arm wuchs enorm, alte Arbeits- und Familienstrukturen sowie Wertesysteme zerbrachen. In Bruno Preisendörfers Zeitreise spazieren wir durch die Wilhelmstraße und lernen Haus für Haus ihre Bewohner kennen, besuchen Cafés, Ateliers und Tanzpaläste genauso wie Fabriken, Amtsstuben und Hinterhöfe. Wir zuckeln mit der Bahn in 16 Stunden von Berlin nach Köln, erleben, wie die ersten sechs Mädchen zum Abitur zugelassen werden und wie mit Franziska Tiburtius die erste Ärztin eine Praxis aufmacht. Wir tafeln mit Fontane, gehen mit Ferdinand Lasalle zum Duell, mit Marx zur Arbeiterversammlung, mit Bismarck in den Krieg und mit dem Kaiser zur Krönung. Schlagworte:19. Jahrhundert, Berlin, Bismarck, Otto von, Deutschland, Industrialisierung, Kaiserreich, Neunzehntes Jahrhundert, Wilhelm Systematik: EMP 11 Umfang: 446 Seiten Beteiligte:Preisendörfer, Bruno Standort: EMP 11 Pre ISBN: 978-3-86971-200-0
Inhalt: Die Reichsgründung 1870/71 wurde einst als große Leistung gefeiert, galt in der Bundesrepublik aber bald als Ursache der politischen Katastrophen im Europa des 20. Jahrhunderts. Michael Epkenhans wirft auf der Grundlage aktueller Forschungen neues Licht auf die Ursachen, den Verlauf und die Folgen dieses denkwürdigen deutschen Ereignisses.
1. Der 18. Januar 1871 - Ein Traum wird wahr
2. Das Streben nach Einheit und Freiheit zwischen der Revolution 1848 und der "Neuen Ära" in Preußen Die Revolution von 1848 Einheit und Freiheit von unten? "Kleindeutschland" von oben oder "Großösterreich"? Reaktion Eine "Neue Ära"? Ein neuer Katalysator: Der Italienische Einigungskrieg Preußens deutscher Beruf Parteigründungen Wirtschaftliche Entwicklung und Einigung
3. "Eisen und Blut": Deutsche Politik 1862 - 1866 Preußen - Konflikt statt Veränderungen Machterweiterung Preußens oder Reform des Deutschen Bundes? Schleswig-Holstein-Krise und Krieg gegen Dänemark Krieg gegen Österreich
4. Ein erster Schritt? Der Norddeutsche Bund und das Zollparlament Der preußisch-österreichische Krieg und Europa FriedenAuf dem Weg zur Einheit? Wandel im Innern Nationalkrieg?
5. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 Die spanische Thronkandidatur Der Deutsch-Französische Krieg und Europa Zwei Armeen marschieren auf Operationsplanungen Grenzschlachten Vom Kabinetts- zum Volkskrieg Vom nationalen Rausch zur Reichsgründung Sieg und Frieden Siegesfeiern
6. Bürde für die Zukunft? Die Reichsgründung "von oben" Erwartungen Reichsverfassung, Parteien und politisches Leben Politisierung, Wahlen und Parteien Bruchlinien und der Kampf gegen "Reichsfeinde"
7. Die Mächte und das Reich in der Mitte Europas Das Deutsche Reich und Frankreich "Die deutsche Revolution" Das Deutsche Reich ist "saturiert"" Es gelingt nichts mehr"?
Inhalt: Zwischen 1884 und 1914 besaß Deutschland ein Kolonialreich, das von Togo in Westafrika bis zu den Inseln Samoas im Pazifik reichte. Dieses Buch bietet einen kenntnisreichen und allgemeinverständlichen Überblick über das kurzlebige deutsche Kolonialabenteuer. Es informiert über die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und Folgen, vor allem aber über den "kolonialen Alltag" und das Zusammenleben von Deutschen und Einheimischen, das keineswegs nur von Widerstand und Gewalt geprägt war. Im Fokus stehen unter anderem das Wirken von Verwaltung, Justiz und Militär, die christliche Mission, die Rolle der Frauen, die Rassenfrage, die Hoffnungen und Träume nach dem Verlust des Kolonialreichs - aber auch das heutige Erinnern an diesen Teil der deutschen Geschichte.
Goldmann Das Kaiserreich (Band 15885) Deutschland unter preußischer Herrschaft ; von Bismarck bis Wilhelm II. Goldmann, München (2016)
Standort: EMP 11 Kai
Inhalt: Die erste deutsche Einheit im Kaiserreich von 1871 entfesselte ungeheure Kräfte. In kurzer Zeit stieg Deutschland in den Kreis der europäischen Großmächte auf. Innenpolitisch spielte Preußen die unangefochtene Führungsrolle, verkörpert im »eisernen Kanzler« Bismarck ebenso wie in den drei preußischen Kaisern des Reiches. SPIEGEL-Autoren und Historiker zeigen im vorliegenden Buch, wie grundlegend sich die deutsche Gesellschaft in den Jahren zwischen 1871 und 1914 veränderte: Der Aufstieg der Sozialdemokratie, der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung und ein Aufschwung in Kunst, Kultur und Literatur waren für die Zeit des Kaiserreichs ebenso bestimmend wie ein gesellschaftliches Klima, das weithin durch Militarismus und Untertanengeist geprägt war ¿ und das letztlich in die Katastrophe des ersten Weltkriegs führte. Schlagworte:20. Jahrhundert, Außenpolitik, Bismarck, Otto von, Deutschland, Industrialisierung, Kaiserreich, Kultur, Militarismus, Preußen, Wilhelm , Zwanzigstes Jahrhundert Systematik: EMP 11 Umfang: 272 Seiten : Illustrationen, Karten Standort: EMP 11 Kai ISBN: 978-3-442-15885-0
Am Abend des 8. November 1923 stürmt Adolf Hitler mit gezogenem Revolver in den Bürgerbräukeller und verkündet den Beginn der nationalen Revolution. Am Mittag des folgenden Tages endet diese im Kugelhagel an der Feldherrnhalle. Doch Hitlers dilettantische Aktion war nur die Spitze des Eisbergs. Darunter verborgen liegt die Geschichte eines Hochverrats, an dem große Teile der bayerischen Führung beteiligt waren und dessen Ausläufer bis nach Berlin reichten. Mit detektivischem Spürsinn deckt Wolfgang Niess das Netzwerk der Verschwörer auf und zeigt, wie Hitler dere Pläne durch sein Vorpreschen ruinierte. Wider Willen hat er so den Demokraten die Chance verschafft, die Weimarer Republik zu retten, als sie schon verloren schien.
Vor hundert Jahren gelang einem behäbigen Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands. Das Tagebuch der Bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse dreier revolutionärer Persönlichkeiten: Dem Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und dem radikalen Sozialisten Ernst Toller (USPD).
Das Buch hebt sich in mehrerlei Hinsicht von der bisher zur Bayerischen Räterepublik erschienenen Literatur ab. Konzipiert als politische Dreierbiographie liefert es einen persönlichen Einblick in die Hoffnungen, Strategien und Fehlschläge der bayerischen Revolution. So gelingt es, den aktuellen Stand der Forschung mit einer packenden Erzählung zu vereinen. Systematisch räumt das Buch mit dem weit verbreiteten Mythos auf, es habe sich bei der Räterepublik hauptsächlich um die Phantasie einer Handvoll Literaten gehandelt. Dagegen wird das massenhafte Engagement der bayerischen Bevölkerung ins Zentrum gerückt. Gleichzeitig wird der bereits in der gängigen Bezeichnung "Münchner Räterepublik" implizierten Behauptung, die Revolution sei nur auf die Landeshauptstadt beschränkt gewesen, eine Darstellung der Räterepublik im bayerischen 'Hinterland' entgegengestellt. Die Bayerische Revolution 1919 - betrachtet durch die Augen und Tagebücher dreier beteiligter Revolutionäre Schlagworte:Bayern, Kramer, Hilde <1900-1974>, Mühsam, Erich <1878-1934>, Revolution, Räterepublik, Toller, Ernst <1893-1939> Systematik: EMP 20 Umfang: 302 Seiten, Illustrationen Beteiligte:Schaupp, Simon Standort: EMP 20 Schau ISBN: 978-3-89771-248-5
Deutsche Geschichte neunzehnhundertachtzehn - neunzehnhundertdreiunddreißig (1918-1933) Dokumente zur Innen- und Außenpolitik Fischer-Taschenbuch-Verl., Frankfurt (1992)
Standort: EMP 20 Deu 035324
Inhalt: Der Aufstand beginnt bei der deutschen Hochseeflotte, als Matrosen sich weigern, trotz der bereits feststehenden Kriegsniederlage zu einem letzten Gefecht gegen die britische Royal Navy auszulaufen. Er verbreitet sich in wenigen Tagen über das ganze Deutsche Reich und erreicht am 9. November 1918 Berlin. Hunderttausende Arbeiter demonstrieren, die Garnisonen schließen sich an, der Reichskanzler gibt die Abdankung des Kaisers bekannt, die Monarchie bricht zusammen, die Republik wird ausgerufen. Ziel der Revolutionsbewegung ist nicht die Diktatur des Proletariats. Sie will den preußischen Militarismus und die Reste des Kaiserreichs in Verwaltung, Justiz, Schulen und Universitäten beseitigen und eine von Grund auf demokratische Gesellschaft schaffen. Die Angst vor einer bolschewistischen Weltrevolution verhindert schließlich, dass der vorhandene Spielraum zu einer wirklichen Entmachtung der etablierten Kräfte genutzt wird, aber die erste Demokratie in Deutschland ist erfolgreich installiert. Wolfgang Niess schildert so lebendig wie sachkundig die friedliche und erfolgreiche Revolution, der wir die erste deutsche Republik verdanken. Zudem macht er deutlich, warum sie bis heute weitgehend verkannt, instrumentalisiert oder vergessen wurde. Die Zeit ist reif, sie als größte Massenbewegung in der deutschen Geschichte zu würdigen
Inhalt: Quellen und Literatur ab Seite 391. - Chronik ab Seite 401. - Personenregister ab Seite 405
Der Winter 1932/33: Es schlägt die Stunde der Strippenzieher, der Glücksritter, Extremisten und Volksverführer: Ein skrupelloser Kampf um die Macht entbrennt.
November 1932, die Weimarer Republik taumelt. Die Wirtschaft liegt am Boden und auf den Straßen toben Kämpfe zwischen Linksextremisten und Rechtsradikalen. Wenige Männer entscheiden in den kommenden Tagen über das Schicksal der Deutschen. Hitler will die ungeteilte Macht, Goebbels spuckt Gift und Galle, Reichskanzler Franz von Papen zögert zurückzutreten, General Kurt von Schleicher sägt an dessen Ast. Sie alle fintieren, drohen, täuschen und umgarnen den greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Es beginnt ein dramatischer Kampf um die Macht. Rüdiger Barth und Hauke Friederichs erzählen mitreißend, Tag für Tag, die letzten zehn Wochen der Weimarer Republik anhand von Tagebüchern, Briefen und Akten. So entsteht das farbige und vielschichtige Porträt einer Zeit, die uns irritierend aktuell erscheint und deren Weg in den Abgrund nicht zwangsläufig war. "Eine spannende Reportage über die lezten Wochen der Weimarer Republik." Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte "Brillant erzählt ... Ein beklemmende Zeitreise in das Berlin der frühen 1930er Jahre." Gunnar Dedio, LOOKSfilm
"Der Führer spielt von hier aus sein Schachspiel um die Macht. Es ist ein aufregender und nervenspannender Kampf, aber er vermittelt auch das prickelnde Gefühl einer Partie, in der es um alles geht." Joseph Goebbels
"Leicht wird es nicht sein, mit Schleicher zu paktieren. Er hat einen klugen, aber lauernden Blick. Ich glaube, er ist nicht offen." Adolf Hitler über Schleicher
Papen sieht aus "wie ein verbiesterter Ziegenbock, der 'Haltung' anzunehmen versucht. Eine Figur aus 'Alice in Wonderland'." Harry Graf Kessler, linksliberaler Intellektueller
Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation bringt die überlieferten Werte ins Wanken. Alles soll von Grund auf anders werden: die «Neue Frau», der «Neue Mann», «Neues Wohnen», «Neues Denken». Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen erobern die Rennpisten und Tennisplätze, gehen abends alleine aus, schneiden sich die Haare kurz und denken nicht ans Heiraten. Unisex kommt in Mode, Androgynes und Experimentelles. Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. So vieles wirkt heute verblüffend modern. Die Vorliebe für Ironie, das Gradlinige und Direkte. Aber auch die Angst vor der «Entwertung aller Werte», der Herrschaft des Billigen. Ein großer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Als das Geld knapper wurde und die Zukunft düsterer, offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten.
Inhalt: ¿Es ist wie in einem Traum¿, notierte Joseph Goebbels, als er im Sommer 1940 das besetzte Paris besichtigte. In der Kultur des Dritten Reiches schienen Wunsch und Wirklichkeit ineinander zu fließen. Völkische Visionen und spektakuläre Inszenierungen trugen zu diesem Gefühl ebenso bei wie klassische Konzerte und populäre Filmkomödien. Kultur nach dem Geschmack der Mehrheit förderte die Akzeptanz des Regimes. Dabei schloss das Dritte Reich an bürgerliche Traditionen an, verweigerte sich aber auch nicht den modernen Trends der Massenkultur. Weil die Kultur der NS-Zeit Raum ließ für unterschiedliche Bedürfnisse und Phantasien, konnte sie auch Krieg, imperiale Herrschaft und Vernichtung legitimieren. Moritz Föllmer stellt diesen Zusammenhang erstmals konsequent in das Zentrum seiner innovativen Darstellung. Er fragt, was Kultur zwischen 1933 und 1945 bedeutete: für überzeugte Nationalsozialisten, für scheinbar unpolitische Zeitgenossen, für Antifaschisten und Juden. Und er lässt Beobachter aus ganz Europa zu Wort kommen. Die Deutschen und der Nationalsozialismus ¿ die sieben Bände der von Norbert Frei herausgegebenen Reihe bieten eine Erfahrungsgeschichte der deutschen Gesellschaft im Dritten Reich. Sie erzählen die Geschichte dieser Jahre neu: nah an den Menschen und in einer Sprache, die die Lebensrealität unter dem Hakenkreuz begreiflich macht ¿ für die Zeit nach der Zeitgenossenschaft. Bald schon werden keine Menschen mehr unter uns sein, die aus eigener Erfahrung über die Zeit des Nationalsozialismus sprechen können. Deshalb muss, wenn unser Bild von dieser Epoche nicht in leeren Formeln erstarren soll ¿ das ¿Dritte Reich¿ als Inbegriff des Bösen, aber unserer Gegenwart scheinbar ganz entrückt ¿, die Lebensrealität dieser Jahre neu erzählt werden. Sonst bleibt unverständlich, warum sich so viele Deutsche für das Regime begeisterten und sich mit ihm identifizierten. Wie erlebten die Deutschen Hitlers Herrschaft, und wie veränderten sie sich in den zwölf Jahren der Diktatur? Warum war das Dritte Reich für viele so attraktiv? Und schließlich: Welche politischen, moralischen und sozialpsychischen Folgen hatte dies über 1945 hinaus? Schlagworte:Deutschland, Drittes Reich, Kultur, Kulturgeschichte, Lebensqualität, Nationalsozialismus, Propaganda, Unterhaltung Systematik: EMP 21 Umfang: 287 Seiten : Illustrationen Beteiligte:Föllmer, Moritz Standort: EMP 21 Foe ISBN: 978-3-406-67905-6
Inhalt: Die Nazis und ihre Partei: Sven Felix Kellerhoff bietet die erste umfassende Gesamtdarstellung der größten und einflussreichsten Partei, die es jemals in Deutschland gab. Souverän beschreibt er die Karriere jener Bewegung, ohne die Hitler niemals zum mächtigsten Mann Deutschlands geworden wäre.
Die NSDAP war mit bis zu 8,5 Millionen Mitgliedern die größte Partei, die es in der deutschen Geschichte gab. Warum traten so viele Menschen dieser deutschen Bewegung bei? Was machte sie attraktiv? Wer finanzierte die Partei? Welche Rolle spielte sie beim Aufstieg Hitlers zur Macht? All das sind Fragen, auf die es trotz zahlloser Hitler-Biographien und Darstellungen des Dritten Reiches bislang keine Antworten gab.
Gestützt auf umfangreiches Archivmaterial, erläutert Sven Felix Kellerhoff die Funktion der NSDAP auf dem Weg zur Macht und während des Dritten Reiches. Anhand von Zeugnissen ihrer Anhänger und Funktionäre zeichnet der Autor die Entwicklung der Hitlerbewegung nach: die erste umfassende Geschichte der NSDAP von ihren Anfängen über die Machtergreifung bis zu ihrem Ende 1945 und ihrem Nachleben in der frühen Bundesrepublik. Die erste Gesamtdarstellung der NSDAP und ihrer Mitglieder
Die Nazis und ihre Partei: Sven Felix Kellerhoff bietet die erste umfassende Gesamtdarstellung der größten und einflussreichsten Partei, die es jemals in Deutschland gab. Souverän beschreibt er die Karriere jener Bewegung, ohne die Hitler niemals zum mächtigsten Mann Deutschlands geworden wäre.
Inhalt: Zeigt das Beispiel der 105-jährigen Brunhilde Pomsel, ehemalige Sekretärin von Reichspropagandaminister Goebbels, dass wir vor einer neuen Epoche des Radikalismus stehen? Warnt uns die Geschichte einer Frau aus dem Machtzentrum der Nazis vor der Wiederkehr autoritärer Regimes in Europa und den USA? Oder sehen wir längst unaufhaltsam mit an, wie sich die Geschichte durch uns und unser Verhalten wiederholt?
Der Politikwissenschaftler Thore D. Hansen verdeutlicht am Beispiel Brunhilde Pomsels, wohin Karrieredenken, unreflektiertes Pflichtbewusstsein und politisches Desinteresse führen können und formuliert daraus ein eindringliche Warnung vor einer Wiederholung opportunistischer und egoistischer Blindheit. Dadurch wird die Relevanz von Brunhilde Pomsels Lebensgeschichte für die aktuellen nationalistischen und faschistischen Tendenzen in unseren Gesellschaften deutlich und macht das Buch besonders wertvoll.
Brunhilde Pomsel diente einem der größten Verbrecher der Geschichte. Von 1942 bis 1945 war sie Stenotypistin im Propagandaministerium von Joseph Goebbels. In dem Dokumentarfilm "Ein deutsches Leben", der im Herbst 2016 auf Filmfestivals in München, Jerusalem und San Francisco Furore machte, gibt sie einen Einblick in die Banalität des Schreckens. Pomsel war eine unpolitische Mitläuferin, und das bestreitet sie auch nicht. Ihr ging der Job vor, ihr Pflichtgefühl, das Bedürfnis dazuzugehören. Erst nach Kriegsende sei ihr das ganze Ausmaß der Geschehnisse bewusst geworden. Ihre Lebensgeschichte und ihre bestechende Ehrlichkeit konfrontieren uns mit der hochaktuellen Frage nach der persönlichen Verantwortung für das politische Zeitgeschehen und den Konsequenzen eines wiedererstarkten Nationalismus und Populismus. Werden wir später auch wie Brunhilde Pomsel sagen: "Wir wollten's ja auch nicht wissen"?
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.241/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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