Zärtlichkeit, Wut, Liebe, Verzweiflung - eine Mutter zwischen Fürsorge und Freiheit. Nach "Eine Frau am Telefon" der neue Roman von Carole Fives
Ihr kleiner Sohn ist hübsch, blondgelockt, von allen bewundert. Doch er lässt seiner Mutter keine freie Minute. Der Vater ist abgehauen, die junge Frau hat weder Familie noch Freunde, die sie unterstützen könnten. Auch die Nachbarn, er ist Polizist, sie scheint nicht zu arbeiten, wollen nichts mit ihr zu tun haben. Wenn der Kleine endlich schläft, gönnt sich die junge Mutter kleine Fluchten. Sie verlässt die Wohnung, erst nur ganz kurz, dann immer länger. Bis sie einmal eine ganze Nacht lang wegbleibt, das Kind allein zurück in der Wohnung lässt ... Carole Fives' neuer Roman ist ein unheimliches Leseerlebnis, dem man sich nicht entziehen kann, und er zeigt zugleich, wie schwierig und ausweglos die Lage alleinerziehender Frauen sein kann.
Fives, Carole: Biografische Angabe Carole Fives, geboren 1971, ist bildende Künstlerin und Autorin. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie in Frankreich bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ihre Romane Eine Frau am Telefon (2018) und Kleine Fluchten (2021) bei Zsolnay. Systematik: Roman Umfang: 138 Seiten Beteiligte:Fives, Carole, Braun, Anne Standort: Fiv ISBN: 978-3-552-07226-8
Inhalt: Konsequent und illusionslos schreibt Lisa Roy mit ihrem Debütroman gegen den Mythos von einer klassenlosen Gesellschaft an und schenkt der deutschsprachigen Literatur eine Heldin, deren Schlagfertigkeit und trockener Humor unvergesslich bleiben.
Arielle Freytag, Anfang dreißig, hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im prekären Essener Stadtteil Katernberg, verdient sie als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die «Klapse» bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht Arielle ein Anruf aus Katernberg, und zum ersten Mal nach zwölf Jahren kehrt sie an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst - was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand.
Damals blieb Arielle allein bei ihrer eigenwilligen Großmutter zurück. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht, auch ihr dunkles, lockiges Haar und die Hautfarbe sind nur ein vager Hinweis: italienisch, türkisch, kroatisch? Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht. Hat ihre Mutter sie verlassen, oder ging sie nicht freiwillig?
«Wenn einer Geschichte nicht zu entkommen ist, stürzt man sich am besten in sie hinein. Darin besteht die Kunst Lisa Roys, niemand bleibt verschont, denn allein so können Mitgefühl und Solidarität entstehen.» Ulrich Peltzer
«Ein Brennpunkt, von dem man nicht genug bekommt - auf diese Perspektive hat die deutsche Literatur viel zu lange gewartet.» WDR 5 Über die Autorin: Lisa Roy wurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman Keine gute Geschichte erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK-Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln. Systematik: Roman Umfang: 240 Seiten Beteiligte:Roy, Lisa Standort: Roy ISBN: 978-3-498-00345-6
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