Seit jeher gilt die Rede als zentral für das politische Geschehen. Ein einziger Auftritt kann viel bewirken, kann nachwirken über Zeiten und Grenzen hinweg. Die Geschichte Deutschlands nach 1945 ist geprägt von vielen bedeutenden Reden - vom "Schaut auf diese Stadt" Ernst Reuters bis zum 10-Punkte-Plan Helmut Kohls, von Adenauers erster Regierungserklärung 1949 bis zur "Ruck-Rede" Roman Herzogs. Doch nicht nur Politiker, auch Schriftsteller und Philosophen setzen mit politischen Reden Wegmarken in der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Auswahl von 48 der wichtigsten dieser Reden, auch solcher aus der DDR, versammelt Hans Sarkowicz erstmals zu einem besonderen Lesebuch der deutschen Geschichte, jeweils in ihren historischen Kontext eingebettet. Eine Deutschstunde der besonderen Art.
Reden: 1) Ricarda Huch: Ruf an die Schriftsteller 2) Ernst Reuter: "Völker der Welt, schaut auf diese Stadt" 3) Elisabeth Selbert: Die Gleichstellung der Frau 4) Thomas Mann: Ansprache im Goethejahr 1949 5) Paul Löbe: Eröffnungsrede als Alterspräsident des 1. Deutschen Bundestags 6) Konrad Adenauer: Erste Regierungserklärung des Bundeskanzlers 7) Wilhelm Pieck: Antrittsrede des ersten Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik 8) Ludwig Erhard: Plädoyer für die Soziale Marktwirtschaft 9) Albert Schweitzer: "Der Geist der Humanität ist noch nicht tot" 10) Theodor Heuss: "Das ist unsere Scham" 11) Martin Buber: Das echte Gespräch und die Möglichkeit des Friedens 12) Theodor Heuss: Vom Recht zum Widerstand - Dank und Bekenntnis 13) Konrad Adenauer: Von der Unterzeichnung der "Römischen Verträge" 14) Erich Kästner: Über das Verbrennen von Büchern 15) Ingeborg Bachmann: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" 16) Walter Ulbricht: "Die Arbeiterklasse muss die Höhen der Kultur stürmen" 17) Erich Ollenhauer: Bekenntnis zum neuen Grundsatzprogramm der SPD 18) Willy Brandt: "Die Sowjetunion hat ihrem Kettenhund Ulbricht ein Stück Leine gelassen" 19) Egon Bahr: Wandel durch Annäherung 20) Rudi Dutschke: Die geschichtlichen Bedingungen für den internationalen Emanzipationskampf 21) Gustav Heinemann: "Zu den Grundrechten gehört auch das Recht zu Demonstrieren" 22) Heinrich Böll: Ende der Bescheidenheit 23) Willy Brandt: "Wir wollen mehr Demokratie wagen" 24) Willy Brandt: Fernsehansprache zum deutsch-polnischen Grundlagenvertrag 25) Annemarie Renger: "Der Sache der Frauen einen Dienst leisten" 26) Otto Winzer: Über den Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik 27) Helmut Schmidt: Solidarisch gegen den Terrorismus 28) Stefan Heym: "Wie habt ihr euch damals verhalten?" 29) Hildegard Hamm-Brücher: Mord darf nicht verjähren 30) Günter Grass: Vom Recht auf Widerstand 31) Petra Kelly: Für ein Solidarnosc des Friedens 32) Richard von Weizsäcker: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung" 33) Carlchristian von Braunmühl: "Es muss sich etwas ändern" 34) Erich Honecker: "Durch das Volk und für das Volk wurde Großes vollbracht" 35) Christa Wolf: Rede auf dem Berliner Alexanderplatz 36) Helmut Kohl: "Die Einheit wird kommen, wenn sie die Menschen in Deutschland wollen" 37) Sabine Bergmann-Pohl: Schlusswort der Präsidentin der Volkskammer der DDR 38) Rita Süssmuth: Das neue Abtreibungsrecht 39) Roman Herzog: Aufbruch ins 21. Jahrhundert 40) Joschka Fischer: Zur deutschen Beteiligung an NATO-Operationen auf dem Balkan 41) Johannes Rau: "Keine Macht dem Terror - Solidarität mit den Vereinigten Staaten" 42) Horst Köhler: "Es geht um Arbeit und Einkommen von Millionen von Menschen" 43) Christian Wulff: "Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland" 44) Joachim Gauck: Deutschlands Rolle in der Welt: Anmerkungen zu Verantwortung, Normen und Bündnissen 45) Navid Kermani: 65 Jahre Grundgesetz 46) Angela Merkel: "Wir schaffen das" 47) Frank-Walter Steinmeier: Es lebe die deutsche Republik! Systematik: EMP 22 Umfang: 447 Seiten Beteiligte:Sarkowicz, Hans Standort: EMP 22 Es ISBN: 978-3-7374-1114-1
Inhalt: Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2023
Die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau
Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon, später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er-Jahren den Sozialisten anschließt und in den Kampf stürzt. Hautnah erlebt sie den großen Traum von der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das Panorama einer Epoche. Mitreißend erzählt Regina Scheer von einer außergewöhnlichen Frau in unruhigen Zeitläuften, geprägt von existenziellen Auseinandersetzungen unter Gleichgesinnten in der Weimarer Demokratie, während die Nazis bedrohlich erstarken, von Widerstand, Flucht und Exil sowie der Hoffnung auf den Aufbau eines anderen Deutschland nach dem Krieg.
Regina Scheer kannte Hertha Walcher (1894?1990) seit ihrer Kindheit und führte über viele Jahre Gespräche mit ihr. Sie bietet einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die klandestin nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und dort Lenin und Stalin begegnete; die Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war, deren Weggefährten Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht, Willy Brandt hießen. Voller Empathie erzählt Scheer von einem entbehrungsreichen Leben im Dienst einer großen Idee, von unzerstörbarer Hoffnung, von Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, aber auch von erbittertem Streit unter Menschen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.
»Mit "Bittere Brunnen" zeichnet Regina Scheer das außergewöhnliche wie exemplarische Leben von Hertha Gordon-Walcher nach und erzählt damit gleichzeitig eine Chronik der sozialistischen und feministischen Bewegungen im 20. Jahrhundert. "Bittere Brunnen" geht dabei weit über eine gewöhnliche Biographie hinaus: Meisterlich und transparent verwebt die Autorin historische Recherchen mit persönlichen Erinnerungen. Geholfen hat ihr dabei ihr meisterliches Gedächtnis, mit dem sie Stück für Stück eine Sammlung erstellte. Dieses erzählende Sachbuch steht für große Offenheit im Umgang mit Brüchen, Ungereimtheiten und Leerstellen unseres Wissens um Lebensläufe - und ist eine genaue Dokumentation politischer Zusammenhänge, deren Spuren die Gegenwart prägen.« (Begründung der Jury zum Preis der Lepziger Buchmesse 2023) Systematik: EYB 23 Umfang: 697 Seiten, Illustrationen, schwarz-weiß Beteiligte:Scheer, Petra Standort: EYB 23 Gor ISBN: 978-3-328-60208-8
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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